Arbeitskreis Wirtschaft und Schule
Regelmäßig lädt der Arbeitskreis Schule-Wirtschaft Bogen zu Betriebsbesichtigungen im Landkreis ein, so auch vergangenen Montag.
Es waren auch die Mitglieder der AK Schule Wirtschaft Straubing eingeladen. Außerdem waren Vertreter von Schulen und Firmenchefs aus dem Landkreis Straubing-Bogen und die stellvertretende Landrätin Barbara Unger ebenfalls interessiert an den Betriebserkundungen von den Niederwinklinger Firmen gabo Systemtechnik GmbH und
VTA Verfahrenstechnische Anlagen GmbH &Co.KG sowie am noch jungen Kommunalunternehmen der Gemeinde Niederwinkling.
Dr. Martin Kreuzer, der Vorsitzende der AK Schule Wirtschaft Bogen, seitens der Wirtschaft, betonte bei seiner Begrüßung, dass in Niederwinkling eine der bedeutendsten Wirtschaftsbetriebe im Landkreis angesiedelt sind.
Ein Empfangsteam informierte die Gäste bei der Firma gabo Systemtechnik im Konferenzraum des Unternehmens zum Konzept ihres expandierenden Unternehmens der kunststoffverarbeitenden Industre. Johannes Pruchnow, der Vorsitzende der Geschäftsführung, betonte, dass Niederwinkling ein kreativer Ort und die Kommunikation mit der Gemeinde stimmig sei. Von 40 Jahren Erfahrung im Telekommunikationsbereich fallen 20 Jahre beim aktuellen Standort Niederwinkling an. Ihre Rohrleitungen werden aus hochwertigen Rohstoffen hergestellt, dabei hob Pruchnow besonders die patentierte Speed Pipe- Technik - das Rohr in Rohr System als neueste Technik hervor, die beim Breitbandausbau genutzt werde. Seit 2013 habe die Firma mit 250 Mitarbeitern vor Ort und sieben Azubis ein eigenes Schulungszentrum. “Denn auch als Unternehmen fühlen wir uns
verpflichtet, zentral auszubilden, im technischen als auch kaufmännischen Bereichen“, betonte Pruchnow. Nicht nur um fundiertes Wissen, sondern auch einen guten Teamgeist zu fördern und ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu vermitteln. Gabo Systemtechnik ist Zulieferer für Telecomnetzwerke und weiteren 300 anderen Netzwerkbetreibern Im In- und Ausland, die schnelles Internet flächenmäßig einrichten. Bei den Mikrophaserrohren, wie es gabo Systemtechnik entwickelt habe, seien sie Pioniere und es stecke eine Menge Technologie dahinter, denn der Kunde fordere entsprechende Qualität.
Bei den Führungen in drei Gruppen wurde den Teilnehmern der Wickelroboter vorgestellt. Je nach Art des Produktes werden von 400 Metern bis zu vier Kilometern hier aufgewickelt. 170 verschiedene Spritzgusswerkzeuge stehen den Mitarbeitern für die Produktion zur Verfügung. Nach Fragen zu Ausbildung und Standort von Berufsschulen ging es zu Fuß zum nächsten Betrieb.
VTA-Verfahrenstechnische Anlagen ist eine Gruppe der Firma Streicher mit Hauptstandort Niederwinkling. Mit 38 Leuten habe man vor zehn Jahren hier Fuß gefasst, informierte Oliver Stoll zu Beginn und sie seien glücklich über die damalige Standortwahl. VTA ist ein Betrieb mit großem Dienstleistungsspektrum und im Team mit ganz unterschiedlichen Berufsbildern. Sie seien auf dem Gebiet der thermischen Verfahrenstechnik spezialisiert. Ihr Betrieb führt Machbarkeitsstudien durch und das Spektrum erstreckt sich von Dünnschicht- über Kurzwegverdampfer bis hin zu industriellen Komplettanlagen, die sogenannten Package units.
VTA produziere viel für die Lebensmittelindustrie und beliefere Firmen weltweit. Sie bilden selbst Fachkräfte aus und investieren regelmäßig in neue Maschinen. Gearbeitet wird im Dreischichtbetrieb auch am Wochenende, informierte Stoll während des Rundgangs in den Betriebshallen.
Der dritte Anlaufpunkt war das Kommunalunternehmen Niederwinkling, im Begegnungszentrum, das es seit 2011 gibt.
Hier stellten Hausherr, Bürgermeister Ludwig Waas und der KU-Leiter und Kopf des Unternehmens, Christian Pfeffer die Aufgaben und die bisherigen Tätigkeitsgebiete vor. Das
Pilotprojekt des Ku war die Errichtung des neuen Bauhofs in der Handwerkerstraße in Niederwinkling. Das ehemalige Molkereigelände wurde federführend vom Kommunalunternehmen bebaut. Hier sind die Seniorenbetreuung, die nach anfänglichem Zögern sich inzwischen regen Zuspruchs erfreut, die Wohnbebauung, und der Verbrauchermarkt entstanden. Weitere Vorhaben sind bereits in Planung, informierte Pfeffer.
Inzwischen ist das Erfolgskonzept „Kommuinalunternehmen“ bei Nachbargemeinden und sogar bis Österreich bekannt und findet Nachahmer.
Standen bei den beiden Firmen die Ausbildung und der Vertrieb für die Mitglieder des AK mehr im Focus , so war das Interesse beim Kommunalunternehmen auf die Aufgaben und die Akzeptanz der Bürger gerichtet.
Abschließend waren die Teilnehmer zu einem kleinen Imbiss und zum Gesprächsaustausch eingeladen.